Day Care Center für Kinder und Jugendliche

Sozialer Wandel für Kinder aus Roma-Gemeinschaften und Familien in extremer Armut in Bijeljina

 

Bijeljina liegt im Nordosten Bosnien und Herzegowinas, in der Region Srpska. Die Stadt wurde eine der ersten Schauplätze des Bosnienkrieges. Heute leben hier

120.000 Menschen darunter die größte Roma-Gemeinschaft des Landes. Die Roma-Familien leben in fünf relativ abgeschlossenen Siedlungen am Stadtrand weit unterhalb der bosnischen Armutsgrenze. Auch einige serbische Familien und Angehörige anderer Minderheiten leben dort. 

 

Laut des Zentrums für Sozialfürsorge in Bijeljina gilt in den fünf Siedlungen jedes zweite Kind als Risikokind. Die Kinder sind extrem gefährdet vorzeitig die Schule abzubrechen. Die Gefahr Opfer von Ausbeutung und Gewalt zu werden, von sexuellem Missbrauch, Kinderheirat und Menschenhandel sowie erzwungenem Betteln ist für sie 50 Prozent höher, als für Gleichaltrige aus anderen Stadt- und Landesteilen. Ein hoher Anteil dysfunktionaler familiärer Beziehungen erschwert die Lebenssituation und Integration der Kinder aus den Siedlungen in einen geregelten Schulalltag und ein förderndes Sozialleben. 

 

Einer der wichtigsten Präventions- und Schutzmechanismen für diese Kinder ist ihre erfolgreiche Einbeziehung in das öffentliche Schulsystem. Leider bieten Eltern und Schulen ihnen dazu bisher nicht die Unterstützung, die sie bräuchten. Besonders Roma-Kinder brechen die Primar- und Sekundarschule frühzeitig ab. Vielseitige Anstrengungen sind nötig, um dies zu ändern und den Kindern eine Chance zu geben, ihren Kreislauf aus Isolation und Armut zu durchbrechen. Dafür benötigen die Kinder gesonderte Lernunterstützung, Anreize, regelmäßig zur Schule zu gehen und Hilfe dabei, ihre sozialen Fähigkeiten zu verbessern. Das Bewusstsein der Eltern für die Chancen von Bildung muss geschärft und die Kommunikation zwischen Eltern und Schule intensiviert werden. Auf Seiten der Schule gilt es Vorurteile gegenüber Kindern der entsprechenden Siedlungen und Angehörigen der Roma-Minderheit abzubauen; gleichzeitig muss die Angst der Roma-Gemeinschaft vor staatlichen Institutionen gemindert werden.

 



Die Organisation entstand als Bürgerinitiative zur Bildungsförderung von Roma-Grundschulkindern in Bijeljina. 2005 wurde Otaharin auf nationaler Ebene in Bosnien und Herzegowina als gemeinnützige, zivilgesellschaftliche Organisation registriert und arbeitet seitdem landesweit. Projektschwerpunkte sind Bildung, inklusive Jugendarbeit, Kindesschutz, der Schutz der Rechte von Roma-Frauen, das Stärken von sozialem Unternehmertum sowie die Präventionsarbeit zu Menschenhandel. In Bijeljina unterhält Otaharin ein Day Care Center, in dem sozial benachteiligte Roma- und Nicht-Roma-Kinder aus den sozialen Brennpunkten der Stadt täglich nach der Schule Unterstützung finden. Dieses Zentrum ist Ausgangspunkt und Ort vieler kleinerer und größerer Projekte - "Sports for Sozial Change", ein "Corona-Nothilfe-Projekt" im Frühjahr 2020 oder die beiden aktuellen Projekte "Aktive Inklusion & mehr Rechte für Roma-Frauen im Westbalkan" und  "Sozialer Schutz für Roma-Mädchen und Frauen durch Stärken lokaler Selbsthilfeinitiativen".

 

Als Stiftung HUMuS haben wir uns entschieden, nicht einzelne Projekte, sondern die Einrichtung als Ganzes mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln zu unterstützen. Alle Projekte sind wirkungsvoll und gut und wo das Geld gebraucht wird, wissen die Menschen vor Ort besser als wir im fernen Deutschland.

 

Und ja, die monatliche Unterstützung der Stiftung HUMuS reicht vorne und hinten nicht - 1000 Euro sind ein Tropfen auf einen sehr heißen Stein. Daher freuen wir uns über jeden gespendeten Euro, den wir nach Otaharin zusätzlich weiterleiten dürfen.

 

Vielen Dank für eure Unterstützung!

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